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IT Infrastructure Modeling Language

IT Infrastructure Modeling Language
Projektstatus: abgeschlossen

Einleitung

Für die Software-Entwicklung existieren verschiedene grafische Modellierungssprachen für unterschiedliche Anwendungsgebiete. So können z. B. Prozesse mittels ereignisgesteuerten Prozessketten (EPKs) abgebildet werden oder eine objektorientierte Software mit der Unified Modeling Language (UML) entworfen werden.

Ein Anwendungsgebiet in der Software-Entwicklung wird nach bisherigen Recherchen jedoch noch nicht durch eine standardisierte grafische Modellierungssprache unterstützt: Die Modellierung von IT-Infrastrukturen. Unter einer IT-Infrastruktur soll hier die Gesamtheit aller Hardware- und Software-Resourcen verstanden werden, die für die Einführung und den Betrieb einer Software benötigt werden.

Problemstellung

Wird eine Software in eine Organisation eingeführt, so wird sie in den meisten Fällen in eine bestehende IT-Infrastruktur integriert. Dies gilt insbesondere für Very Large Business Applications (VLBAs), da sie bereichsübergreifend bzw. organisationsübergreifend eingesetzt werden.

Bei der Planung der Software-Einführung sieht sich ein Software-Architekt daher folgenden Fragen konfrontiert:

  • In welche IT-Umgebung wird die neue Software eingebunden? Die meisten neueingeführten Software-Produkte in einer Organisation werden mit anderen Software-Produkten integriert. Ein Software-Architekt muss festlegen, wie die Daten von einem System zum anderen System überführt werden. Dies bezieht u.a. die infrastrukturelle Frage ein, in welchen (unterschiedlichen) Netzwerksegmenten sich die jeweiligen Software-Produkte befinden und wie die Daten von einem Netzwerksegment (z. B. DMZ) zum anderen (z. B. LAN) gelangen können.
  • Wie verläuft das Staging von Entwicklungs- und Produktionssystem? Bei der Einführung einer neuen Software werden in Organisationen zunächst ein Entwicklungs-, ein Qualitäts- und ein Produktivsystem installiert, um organisationsspezifische Änderungen an der Software durchzuführen. Die Änderungen werden auf dem Entwicklungssystem durchgeführt, dann im Qualitätssystem durch Tester geprüft und nach erfolgreichem Test auf das Produktivsystem überführt. Diese Vorgehensweise sichert einerseits ab, dass immer einen nachvollziehbarer produktiver Stand der Software existiert, andererseits ist es mit hohem technischem und organisatorischen Aufwand verbunden, der dokumentiert werden muss.
  • Wie können zeitlich wiederkehrende Aktivitäten kenntlich gemacht werden? Soll z. B. ein Backup des Datenbestandes periodisch durchgeführt werden, muss dies vorher mit den Betreibern der Software (z. B. den Rechenzentrumsmitarbeitern) abgestimmt werden. Mit einer grafischen Modellierungssprache könnte der Abstimmungsvorgang unterstützt werden.

Ziel

Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer grafischen Modellierungssprache für IT-Infrastrukturen. Mit dieser Sprache sollen die Bestandteile von IT-Infrastrukturen und deren Zusammenhänge modelliert werden können. Die Modellierungssprache soll dazu allen organisatorischen Anforderungen gewachsen sein und somit die bisher klaffende Lücke zwischen Software-Architekten und Software-Betreibern schließen.